Die ursprüngliche indianische Küche war, insgesamt betrachtet, sehr vielseitig, obwohl sich die unterschiedlichsten Stämme, je nach Gegebenheit oftmals sehr einseitig ernährten.
Während bei den nomadisierenden Stämmen die Nahrung überwiegend aus Fleisch, hauptsächlich Büffel (bei den sogenannten „Prärie-Indianern“) bestand, wurden aber je nach Landschaft auch andere Tiere bejagt. So standen u.A. auch Weißschwanzhirsch, Waschbären, Prärieantilopen, Hasen und Kaninchen, Eichhörnchen, Schlangen incl. der Klapperschlange (die ja heute noch, auch von der weißen Bevölkerung z.T. als Delikatesse hoch geschätzt ist) sowie auch kleinere Tierarten auf dem Speiseplan.
Auch Geflügel war z.T. sehr beliebt: Wasservögel, Wandertaube, Wildenten und Gänse, aber auch Fasan, Moorhühner, Wachteln und natürlich vor Allem der Truthahn. Das auch diverse Eiersorten mit auf dem Speiseplan standen, ist also nicht verwunderlich.
An den Küstenregionen, bzw. den Flüssen und Seen ging man auch sehr häufig auf Fischfang, wobei es nicht nur unbedingt die kleinen Fische waren! Lachse waren sehr begehrt, aber auch Walfleisch und auch anderes Seegetier, wie Seehunde, Robben, Alligatoren, Schildkröten, Hummer, Austern, Muscheln und Fluss-Krebse waren sehr beliebt!
Eine Unzahl an Pflanzen lieferte vielfältige Nahrung, (aber auch Medizin!) sei es als Blüten, Früchte, Knollen, Blätter, Wurzeln, Rinde usw.
Einige unserer heutigen Grundnahrungsmittel haben wir den Indianern Nord~, Mittel~ und Südamerikas zu verdanken!
Kartoffeln (diverse Sorten waren bekannt), Mais (auch in diversen Sorten), genau wie Bohnen (angeblich über 18 verschiedene Sorten), der sogenannte „Wildreis“ (Samen einer Wasserpflanze), Kürbisse und Flaschenkürbisse, Paprika~ und Chilischoten, Tomaten, Tomatillas, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Pecannüsse, Kaktusfeigen, wilde Karotten, Zwiebeln, eine Unmenge von Beeren und Kraut~ und Salatpflanzen waren bekannt, ebenso wie diverse Pilzsorten, von denen einige – durch ihre schwachgiftigen Bestandteile, berauschende Sorten – zu medizinischen Zwecken, aber hauptsächlich bei religiös bedingten Zeremonien verwendet wurden. Auch die Kakaobohne, obwohl nicht aus Nordamerika stammend, war den Indianern, zumindest bis in´s heutige südliche Texas bekannt. Auch die Zubereitung des Ahornsirups wurde den „Weißen“ erst von den Indianern beigebracht. Und mancher Cowboy späterer Jahre hätte im Winter ohne den Besitz von Pemmikan, einer Zubereitung aus getrocknetem Fleisch, Fett, Wurzeln und Beeren, welches die weißen Siedler auch von den „wilden“ Indianern erlernen mussten, sicher nicht überlebt!
Einige Stämme, vor Allem an der südlichen Westküste (Kalifornien), ernährten sich auch von Eicheln und Rosskastanien, die durch bestimmte Behandlungen „bitterfrei“ und für den menschlichen Körper genießbar gemacht wurden.
Nicht nur aus Agaven wurde, wie im heutigen Mexico immer noch, ein berauschendes Getränk (Pulque) hergestellt. Die Indianer wussten sehr wohl, das aus vergorenen Beeren und Früchten, sowie Kräutern berauschende Getränke hergestellt werden konnten. Aber auch diese dienten hauptsächlich als Medizin oder bei gewissen religiösen Bräuchen, bzw. auch bei einigen Festen. Ansonsten war die Einnahme von berauschenden Getränken bei den meisten Stämmen für die Allgemeinheit nicht üblich. Lediglich das BRENNEN von hochprozentigen Alkoholika war ihnen unbekannt. Das wurde erst später von den „Weißen“ eingeführt und damit auch der allgemeine Umgang mit alkoholischen Getränken, was sehr zum Schaden der Indianischen Völker war und zu einem großen Teil an derem Untergang mitwirkte.
Dafür wurden die „Weißen“ von den Indianern im Gebrauch des Tabaks unterrichtet, was zu einer nicht unerheblichen Zunahme an Bronchialdefekten und Lungenkrebs führte!
Viele der bekannten Indianervölker (oder Stämme, wie man oftmals zutreffender sagt), waren durchaus sesshafte Völker, die z.T. auch intensiven Ackerbau betrieben. Und auch mit den von ihnen erzeugten Nahrungsmitteln einen gewissen Handel trieben (Gemüse, Früchte usw. gegen Fleisch oder Felle).
Auch die Zubereitungsarten der Speisen waren recht unterschiedlich. So wurden Fleisch und Fisch nicht nur über offenem Feuer gebraten oder geräuchert bzw. in der Sonne getrocknet (für den Wintervorrat), sondern man verfügte auch über sogenannte Erdöfen. Das waren in den Boden gegrabene Löcher, die tagsüber mit Holz gefüllt wurden, das dann zu Holzkohle, bzw. zu Glut und Asche wurde. Darin konnte man dann über Nacht in Blätter gewickelte Nahrungsmittel garen. Einige der Stämme verfügten aber auch über Tongeschirr, also auch über Schüsseln, in denen z.B. Suppen oder Brei gekocht werden konnte. Andere Stämme benutzten dazu Büffelmägen, in der z.B. Wasser oder Suppe und auch Breie durch hinein gegebene, stark erhitzte Steine fast zum Kochen gebracht werden konnten.
Gebäck wurde zum Teil auf erhitzten Steinplatten gebacken, wobei es sich nicht nur um die heute noch bekannten Tortillas handelte, sondern es wurden auch schon (allerdings flachere als heute) Brote auf diese Art und Weise hergestellt.
Natürlich wurde es für die Indianer erheblich leichter, Speisen zuzubereiten, nachdem sie von den weißen Einwanderern die metallenen Kochtöpfe erwerben konnten und auch in der Herstellung eines Herdes und eines Backofens unterrichtet wurden, bzw. sich das abschauten.
So sind natürlich im Laufe der Zeit viele Rezepte verändert und verfeinert worden und viele Gerichte, die ursprünglich indianischer Herkunft waren, sind heute in die allgemeine amerikanische Küche mit eingeflossen.
Rezeptübersicht: